Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde ist die Lehre der Anwendungen von Pflanzen, Pflanzenteilen bzw. Zubereitungen aus ihnen zum Einsatz als Arzneimittel.
Der Einsatz von Pflanzen zu Heilzwecken kann in allen bekannten Kulturen der Vorzeit nachgewiesen werden. Die Phytotherapie war über viele Jahrhunderte hinweg eine auf Erfahrungen basierende Medizin. Tradition, Religion und Spiritismus spielen dabei ebenfalls eine große Rolle.
Es gibt viele Wirkungsweisen von Heilpflanzen, die aufgrund intensiver Forschungen heute bereits nachgewiesen worden sind, aber auch viele, die (noch) nicht wissenschaftlich belegt sind.
Die moderne Phytotherapie folgt den Grundsätzen der Naturwissenschaften und der modernen, naturwissenschaftlich begründeten Schulmedizin. Dabei werden ähnliche Krankheitsbilder definiert, die dann phytotherapeutisch über die Dosis-Wirkungs-Beziehung behandelt werden.
Die Pflanzenheilkunde bildet also eine Schnittstelle zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde, die sich heute leider oftmals unversöhnlich gegenüber stehen und dabei doch beide das Gleiche wollen: den Menschen einer Heilung zuzuführen und seine Gesundheit wiederherzustellen.
In der Naturheilkunde bildet die Phytotherapie einen traditionellen Schwerpunkt, der sich auch der Erfahrungen aus der Volksheilkunde bedient. Ebenso fließen Betrachtungen der Ernährungsweise in phytotherapeutische Konzepte ein.
Schon Hippokrates, griechischer Arzt und „Vater der Heilkunde“ wusste:
„Unsere Nahrungsmittel sollten Heil-, unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein.“
Hippokrates (460 bis etwa 377 v. Chr.)
In meiner Praxis versuche ich, therapeutische Ansätze in den Alltag zu integrieren. Gesund werden und bleiben ist tägliche Arbeit an sich selbst. Aber wer sagt denn, dass das nicht auch angenehm und lecker sein kann? Essbare Blüten, zum Beispiel Kapuzinerkresse, sind im Salat nicht nur ein echter Hingucker sondern auch von therapeutischem Nutzen.
Bei den pflanzlichen Wirkstoffen handelt es sich immer um Stoffgemische, da die ganze Pflanze bzw. ganze Pflanzenteile verwendet werden, sodass eine Heilpflanze bei ganz unterschiedlichen Erkrankungen zum Einsatz kommen kann, wie zum Beispiel die Kamille als Tee oder als Inhalation.
Außerdem unterliegen die Mengen der Inhaltsstoffe natürlichen Schwankungen, bedingt durch Klima, Boden, Zeitpunkte von Saat und Ernte etc. Herstellungsprozess und Lagerung spielen ebenfalls eine große Rolle.
Die Wirksamkeit von Phytopharmaka ist daher nicht immer gleich!
Die Pflanzen/ Pflanzenteile nennt man „Droge“. Sie können frisch oder getrocknet zur Anwendung kommen, als ganze Pflanze oder nur Teile von ihr, zum Beispiel Blüten, Blätter, Rinde, Wurzeln oder Samen.
Die Anwendungsart richtet sich nach der Form der Erkrankung: als Aufguss, Tee, Tinktur, Salbe, Pulver, Extrakt oder Ätherisches Öl (siehe Aromatherapie).
Es gibt verschiedene Methoden, die Wirkstoffe aus den Pflanzen herauszulösen. Die Auslösungszeit spielt dabei ebenso eine Rolle, wie die die Temperatur, ob mit Deckel oder ohne.
Bei Fragen kontaktieren Sie mich bitte oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, da bei unsachgemäßem Gebrauch die Gefahr einer Gesundheitsgefährdung besteht.
Unterschieden werden dabei:
Die Inhaltsstoffe werden in verschiedene Stoffgruppen unterteilt, die bekanntesten sind zum Beispiel ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Polysaccharide (Schleimstoffe) u.v.a.
Die Einsatzmöglichkeiten von Heilpflanzen sind also vielfältig. [1] Für weitere Fragen stehe ich Ihnen in meiner Praxis zur Verfügung.